Félix Gaillard

französischer Politiker; Premierminister 1957-1958

* 5. November 1919 Paris

† Juli 1970 im Ärmelkanal

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/1970

vom 12. Oktober 1970

Wirken

Félix Gaillard wurde am 5. Nov. 1919 in Paris als Sohn eines wohlhabenden Bergwerkdirektors geboren. Seine Familie ist in der Charente begütert. Seit dem 24. Juli 1942 ist er gesetzlich berechtigt, den Namen seines gefallenen Onkels d'Aimé zu tragen. (Gaillard d'Aimé). Er besuchte die Höhere Schule in Paris und studierte anschließend an der Sorbonne Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der "Ecole des Sciences Politiques". Im Jahre 1941 promovierte G. zum Dr. jur., erhielt ein Diplom der Ecole des Sciences Politiques und legte 1943 das schwere Examen der Finanzinspektoren mit Auszeichnung ab, das allgemein als Sprungbrett für höchste Staats- und Wirtschaftsstellungen angesehen wird.

Gleichzeitig hatte sich G. seit 1940 der Résistance angeschlossen, wurde rechte Hand Alexander Parodi's, des Vertreters des Algier-Komitees in Frankreich und schließlich Sekretär des illegalen Leitungskomitees und Mitglied des Finanzausschusses der Résistance. Er war Träger der Widerstandsrosette.

Schon 1945 zog ihn Jean Monnet als Kabinettschef bei der Ausarbeitung des ersten 5-Jahres-Planes zur Modernisierung der Industrie heran.

Als radikalsozialistischer Abgeordneter des Départements Charente (Cognac) zog er 1946 in die Nationalversammlung ein (wiedergewählt 1951, ...